Montag, 1. November 2010

Aufreger!

Es ist doch unglaublich, für was sich Politiker einbilden gesetzliche Regelungen treffen zu müssen. Jetzt soll eine EU-Regelung umgesetzt werden, nach der man keine Heilkräuter mehr sammeln und verkaufen darf. Meine Großmutter und meine Urgroßmutter haben sich damit noch ihren Lebensunterhalt verdient. Bewährte Naturheilmittel sollen ab April in Deutschland nicht mehr verkauft werden oder nur mit (unbezahlbaren) aufwändigen Wirkungsnachweisen zugelassen werden (Den genauen Gesetzestext kann man nachlesen, wenn man in der Suchmaschine 2004/24/EG eingibt). Es läuft noch bis zum 11.11. eine Petition dagegen. Ich hab schon unterzeichnet. Wer das auch tun möchte, kann hier mitzeichnen. Der Text der Petition lautet:
Der Deutsche Bundestag möge beschließen ...dass das Verkaufsverbot von
Heilpflanzen in der EU ab dem 1. April 2011 in Deutschland nicht greift.
Laut Europäischer Richtlinie zur Verwendung traditioneller und pflanzlicher
medizinischer Produkte (THMPD) wird der Verkauf und die Anwendung von
Naturprodukten stark eingeschränkt.
Begründung
Es handelt sich um eine Richtlinie der EU zur Vereinheitlichung des
Zulassungsverfahrens für traditionelle Kräuterzubereitungen, die medizinisch
eingesetzt werden. Damit werden Naturprodukte zu medizinischen Produkten
umdeklariert, die zugelassen werden müssen.
In allen EU Ländern wird es dann verboten sein Heilkräuter oder Pflanzen zu
verkaufen, die keine Lizenz haben.
Naturstoffe, denen man eine Heilwirkung zuschreibt werden nicht mehr als
Lebensmittel eingestuft, sondern als Arznei. Nur was man patentieren und mit
einer Schutzmarke im Handel monopolisieren kann ist erwünscht. Was einfach
in der Natur wächst ist illegal.
Unsere Gesundheit wird dadurch nicht geschützt, sondern es werden die
Umsätze und Profite der Grosskonzerne gesichert. Wir sollten selber
entscheiden was gut für uns ist und welche Mittel wir nehmen, ob chemische
Bomben oder sanfte Naturheilmittel.
Dadurch erfahren auch Krankenkassen eine Erleichterung weil immer mehr Leute
dazu übergehen, Naturprodukte ohne Rezeptschein zu kaufen.

Eine schöne Woche ohne weitere Aufreger ;-)
LG
Sylke

1 Kommentar:

  1. Die Pharmaindustrie sichert sich ihre Pfründe.
    Auch Propolis darf theoretisch nicht verkauft werden, außer zu kosmetischen Zwecken. So geben wir es mit dem Hinweis her "mit Trinkalkohol hergestellt". Das darf man.
    Ich denke auch Hersteller von Kräuterzubereitungen wird nichts anderes übrig bleiben als sich so eine Hintertür zu suchen.
    Das ist leider so.
    Gruß Silvia

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